Mein Herz und meine Seele tragen Narben. Tiefe Narben, die durch Worte oder Taten von Menschen aus meinem Umfeld entstanden sind: Familie, Freunde, Herzensmenschen. Diese Narben sind mit einer Vielzahl von Gefühlen verknüpft, wie quälendem Schmerz, lodernder Empörung und überwältigender Traurigkeit. Ich bin mir dieser Narben bewusst und ich bin mir auch dessen bewusst, dass ich selbst verhindere, dass sie heilen. Ich knibble an den Wunden herum, vermeide den Dialog mit anderen und halte meine Gefühle und Bedürfnisse tief im Verborgenen (so gut es geht).
Doch tief in mir beginne ich zu verstehen, dass es an der Zeit ist, einen neuen Pfad einzuschlagen – einen Pfad, der weniger von äußeren Einflüssen und mehr von innerer Reflexion und dem Verständnis karmischer Prinzipien geprägt ist. Es ist an der Zeit, in mein eigenes Herz zu horchen und die leise, doch eindringliche Stimme meiner Seele wahrzunehmen. Diese innere Reise, so schmerzhaft sie auch sein mag, ist der Schlüssel zur Heilung und zum Verständnis des Gesetzes von Ursache und Wirkung.
Auch ich habe Familie, Freunden und Herzensmenschen Narben zugefügt durch meine Worte und meine Taten. Vielleicht empfinden auch diese Menschen Schmerz, Empörung und tiefe Traurigkeit wegen Worten, die ich gesagt oder nicht gesagt habe bzw. wegen Taten, die ich begangen oder unterlassen habe. Zudem habe ich durch meine Gedanken schlechte Samen gesät, die ebenso ihre Auswirkungen haben oder in Zukunft haben werden. Dies zu erkennen, ist ein Schritt in (m)einem Prozess der Selbsterkenntnis und Selbstreflexion. Jede Handlung, jedes Wort und jeder Gedanke, den ich gesät habe, hat seine Spuren hinterlassen oder wird sie noch hinterlassen – das Prinzip des Karmas lehrt mich, dass jede Ursache ihre Wirkung hat. Es ist an der Zeit, in neuer Form Verantwortung für mein Handeln, meine Worte und meine Gedanken zu übernehmen und mich mit mir, meinem Sein und meinem Wirken auseinanderzusetzen.
Ich lade mich selbst ein, meine eigenen Gefühle anzuerkennen und zu akzeptieren, ohne sie zu verdrängen oder wieder und wieder zu bewerten. Es ist wichtig, mir den Raum zu geben, Traurigkeit, Wut und Enttäuschung zu fühlen, ohne hastig nach einer Lösung zu suchen, die mich wieder in Balance bringt. Diese unangenehmen Gefühle sind ein Teil von mir, und ich mag ihnen Gehör schenken. Ich bin überzeugt, auch in ihnen liegen Samen meiner eigenen Transformation.
Selbstmitgefühl und Mitgefühl für andere spielen eine zentrale Rolle in diesem Prozess. Anstatt mich für meine Fehler und Schwächen zu verurteilen, lade ich mich ein, mich selbst mit der gleichen Freundlichkeit und dem gleichen Verständnis zu behandeln, die ich einem geliebten Menschen entgegenbringen würde. Gleichzeitig erkenne ich, dass auch die Menschen in meinem Umfeld ihr Bestes geben und gegeben haben, selbst wenn das was sie sagen, tun oder lassen in mir Schmerzen auslöst. Das Verständnis von Karma hilft mir zu erkennen, dass meine gegenwärtigen Leiden und Freuden das Ergebnis vergangener Handlungen und Gedanken sind, und dass ich durch bewusstes Handeln mein zukünftiges Karma mitgestalten darf. Ich lade mich ein, die Handlungen und Worte der Menschen um mich herum mit Mitgefühl und Nachsicht zu betrachten, wissend, dass auch sie auf ihre eigene Weise kämpfen, wachsen, leben, sind und werden.
Ich lade mich ein, einen inneren Dialog zu führen, der von Achtsamkeit und Umsichtigkeit geprägt ist. Anstatt mich selbst zu kritisieren oder mich (nur) auf meine Stärken zu fokussieren, ermutige ich mich, das gesamte Bild meiner selbst vollständig wahrzunehmen und wertzuschätzen – sowohl meine Schwächen als auch meine Stärken - sowohl meine Schatten als auch mein Strahlen. So (er)schaffe ich eine Grundlage für mein weiteres persönliches Wachstum und ermögliche mir, mich von den Ketten der Vergangenheit zu befreien.
Mir persönlich ist dabei besonders wichtig, meine eigenen Bedürfnisse klarer zu erkennen und sie für mich in den Vordergrund zu stellen. Ich lade mich ein, mir selbst Priorität zu geben und auf meine inneren Signale zu hören. Dies bedeutet, gesunde Grenzen zu setzen und sicherzustellen, dass ich in meinem eigenen Leben Raum für Heilung und Selbstfürsorge schaffe.
Durch diesen intensiven inneren Dialog entdecke ich neue Wege, mich selbst zu unterstützen und zu ermutigen. Jeder Schritt auf dieser Reise ist ein Schritt in Richtung eines friedlicheren und erfüllteren Lebens. Indem ich die karmischen Prinzipien mehr und mehr umsetze, beginne ich, meine eigene Realität bewusster zu gestalten und die Verantwortung für mein eigenes Leben auf neuer Ebene zu übernehmen. Ich lade mich selbst auf diese Heilungsreise ein, denn ich möchte in den Genuss der vollen Lebendigkeit kommen. Ich wähle den Weg der Heilung, des Wachstums und der Liebe – für mich selbst und für die Menschen, die mir wichtig sind.
Und bei Dir? Gibt es da auch Sätze, die sich eingebrannt haben in Deine Haut und in Dein Herz? Gibt es vielleicht Fragen, die Du mutig gestellt hast und bei denen Du bis heute auf eine Antwort wartest? Gibt es Situationen in denen Du gern gehandelt hättest, Du jedoch völlig erstarrst warst und damit heute noch im Unfrieden bist? Dann möchte ich Dich herzlich einladen, Dich ebenfalls aktiv auf eine Heilungsreise zu begeben. Vielleicht sieht Deine ähnlich aus wie meine, vielleicht auch nicht und vielleicht ist das hier auch alles nur ein Versuch, der mich (und Dich) am Ende zum Umkehren bewegt und uns um die Erkenntnis bereichert, dass es anders gehen muss als hier skizziert. Aber wäre dies wirklich ein Verlust? Für mich nicht!
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